Navigating Difference(s): Empirische Perspektiven auf Globales Lernen
Symposium auf der fünften ANGEL Conference am 6.6.2025 im Humboldt Forum Berlin.
Vom 4. bis 6. Juni 2025 fand im Humboldt Forum in Berlin die fünfte ANGEL Conference (Academic Network on Global Education & Learning) statt. Unter dem Titel „Research in Global Education and Learning: For Democracy, Peace, Human Rights, Sustainability, and Global Social Justice“ brachte die Konferenz internationale Forscher:innen, politische Entscheidungsträger:innen und Praktiker:innen zusammen, um aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven Globaler Bildung zu diskutieren.

Im Rahmen dieser Konferenz organisierte und leitete ich das Symposium
„Navigating Difference(s): Empirical Findings on Global Learning from North & South“,
das sich mit der Frage beschäftigte, wie „Differenz“ in globalen Lernkontexten konstruiert, wahrgenommen und verhandelt wird.
Theoretischer Rahmen
In meiner Einführung skizzierte ich theoretische Bezugspunkte des Differenzbegriffs, die auf Überlegungen von Jacques Derrida, Stuart Hall sowie Maria do Mar Castro Varela und Nikita Dhawan aufbauen. Diese Ansätze eröffnen Perspektiven darauf, wie Differenz nicht als gegebene, sondern als diskursiv hergestellte Kategorie verstanden werden kann – und wie sie in Bildungsprozessen soziale Machtverhältnisse reproduziert oder herausfordert.
Empirische Beiträge
Das Symposium vereinte Beiträge, die unterschiedliche empirische Kontexte und methodische Zugänge verbanden:
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Zebiba Teklay präsentierte Forschungsergebnisse zu Lehrer:innenorientierungen in heterogenen Klassenzimmern und verdeutlichte, wie pädagogische Praktiken Differenz situativ herstellen und aushandeln.
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Abraham Tangwe und Barthelemy Muzaliwa stellten eine Studie zu kongolesischen Lehrer:innen und ihren Wahrnehmungen von Global Education vor, in der Fragen nach Wissenshierarchien und globalen Machtverhältnissen im Zentrum standen.
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In meinem eigenen Beitrag analysierte ich empirische Daten zu Differenzkonstruktionen in internationalen Freiwilligenprogrammen, wobei insbesondere die Spannungen zwischen Solidaritätsdiskursen und kolonialen Kontinuitäten in den Blick genommen wurden.
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Claudia Bergmüller-Hauptmann kommentierte die vorgestellten Arbeiten kritisch und eröffnete Perspektiven für weiterführende Forschung zur Verflechtung von Differenz, Globalem Lernen und postkolonialen Wissensordnungen.
Zentrale Fragestellungen
Im Zentrum der Diskussion standen Fragen danach, welche Formen von Differenz Bildungsprozesse strukturieren, wie diese narrativ und institutionell verankert sind und inwiefern Globales Lernen dazu beitragen kann, bestehende Hierarchisierungen zu reflektieren und zu dekonstruieren.
→ Infos zur ANGEL Conference
Downloads:
- Präsentation: Intro / Framework
- Präsentation: Navigating Difference(s) [Beitrag Sonja Richter]
